Am Samstag sind meine Gastschwester Julia aus Amerika und ich umgezogen. Wir haben beide schon länger darüber nachgedacht zu wechseln. Einer der Hauptgründe war die Distanz zur „Town“. Es ist sehr schwierig, denn es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel in Kerikeri.. Dafür darf man in Neuseeland schon mit 16 Auto fahren, da wir aber International Students sind ist dies nicht erlaubt. So sind wir auf unsere Gasteltern angewiesen, die uns immer herumfahren müssen. Unsere Gastmutter war allerdings nicht dazu bereit und da wir ca. 25 Minuten vom Dorfkern entfernt wohnen, war uns immer schnell langweilig nach der Schule, da wir praktisch keine Möglichkeiten hatten nach der Schule noch etwas zu unternehmen.. Julia hatte des Öfteren kleine Auseinandersetzungen mit unserer Gastmutter. Sie verstanden sich nicht wirklich gut. Ich kam gut aus mit unserer Gastmutter, aber sie war uns trotzdem fremd, denn sie schien nicht besonders interessiert zu sein mit uns etwas zu unternehmen. Sie sprach mit Ausnahme beim Abendessen auch nicht besonders viel mit uns.. Ich kam mir mehr als Gast in einem Motel vor, als in einer Gastfamilie.. Zudem hatten Julia und ich grosse Mühe mit dem Lebensstil unserer Gastmutter. Sie lebt nach ihren eigenen Regeln und Werten und niemand kann daran etwas ändern, man muss es einfach akzeptieren. Beispielsweise kauft sie nur saisonales Gemüse oder Früchte und so assen wir 6 Wochen lang nur Blumenkohl, Äpfel, Orangen und Bananen. Das Haus besteht ganz aus Holz und weil wir auf dem Land lebten, hatten wir viele viele viele kleine Besucher im ganzen Haus.. Überall.. und ihr schien es nichts auszumachen, denn es war allgemein ziemlich schmutzig.. Daher beschlossen wir die Gastfamilie zu wechseln. Wir sprachen mit Ms. Kellsy, der Verantwortlichen im Interantional Departement. Sie hat uns beraten und unsere Gastmutter informiert, daraufhin war es für eine kurze Zeit besser zu Hause. Sie hat Kompromisse gemacht, was das Essen anbelangt und wir haben das Haus geputzt. Nach einer Woche war aber alles wieder beim Alten. Daher konnten wir einige Tage später in eine neue Gastfamilie wechseln. Leider mussten Julia und ich uns aufteilen, aber wir sehen uns ja täglich in der Schule.. Wir sind in der kurzen Zeit schon fast zu richtigen Schwestern geworden.. Jedenfalls haben wir am Freitagabend unsere Sachen gepackt (was sehr lange gedauert hat!) und unsere Zimmer geputzt. Unsere Gastmutter hat sehr entspannt und fast gleichgültig auf unseren Auszug reagiert. Daher viel der Abschied nicht besonders schwer. Dennoch haben wir uns mit einer Dankeskarte und einer Packung (Schweizer!!)Schokolade bedankt. Am Samstag wurden wir um 10 Uhr von Ms. Kellsy abgeholt und zu unserer neuen Gastfamilie gebracht. Julia lebt mit einer japanischer Gastschülerin, einer 7- jährigen Gastschwester und ihrer Gastmutter zusammen. Ihr gefällt es sehr und sie ist sehr glücklich endlich in einer richtigen Familie zu sein. Ich lebe mit einer belgischen und einer deutschen Austauschschülerin zusammen. Wir haben eine super liebe Gastmama. Wir haben ein grosses, modernes Haus, einen grossen Hund, 4 Ponys und ein Pferd. Ich bin nicht wirklich ein Pferdefan, ehrlich gesagt mag ich keine Pferde, aber ich versuch mein bestes. Meine Gastschwestern wollen mir unbedingt reiten beibringen.. Das kann lustig werden. =P Ich liebe mein neues Zimmer und mein Bett! Es ist zwar kleiner, als mein altes, aber viel gemütlicher eingerichtet. Es ist warm im Haus und ich muss nachts nicht mehr frieren.. Ich habe eine elektrische Heizdecke! Es gibt nichts Schöneres! Ich versteh mich super mit meiner Gastmutter und sie macht alles für uns! Auch wenn meine eine Gastschwester aus Deutschland kommt, wir selbstverständlich nur Englisch gesprochen, denn man merkt langsam, dass man einige Wörter in der Muttersprache vergisst..!! Und schliesslich sind wir hier um Englisch zu lernen.. Am Samstagnachmittag gingen wir zu einer Kindergeburstagsparty, denn meine Gastmutter macht Ponyreiten an Geburtstagen. Wir haben die Pony’s „dekoriert“ und herausgeputzt und sind dann zur Party gefahren. Dort haben wir die Ponys herumgeführt und die Kinder konnten auf ihnen reiten. Es war sehr lustig, denn es war mein erstes Mal, dass ich mit Pferden Kontakt hatte. Aber es ist trotzdem nicht so mein Ding.. Nach 4 Stunden ging es zurück und wir konnten uns zu Hause von dem ständigen Kindergeschrei erholen.
Am Abend trafen sich alle International Students, um gemeinsam in einem italienischen Restaurant essen zu gehen. Wir hatten viel Spass und das Essen war köstlich. Zudem war es ziemlich billig; für ein 3-Gänge-Menu habe ich knapp 40 $ bezahlt (umgerechnet 23 Fr.) und das Essen war wirklich gut!
Am Sonntag fand ein Bazar in der Primarschule statt. Süssigkeiten, Kuchen, Essen wurden angeboten, man konnte alte Bücher und Kleider kaufen und für die Kinder gab es Hüpfburgen und verschiedene Spiele. Es gab Livemusik und Lotterien. Meine Freunde und ich hatten einen schönen Vormittag und am Nachmittag machten wir, wegen dem schlechten Wetter einen DVD- Marathon. Eine Freundin von uns hat bei uns zu Abend gegessen, es gab selbstgemacht Lasagne. =) Danach schauten wir noch ein bisschen TV und packten die Sachen für die Schule.
Ich bin sehr zufrieden und glücklich in meiner neuen Gastfamilie und ich bin mir sicher ich kann meine Zeit hier, nun in vollen Zügen geniessen. Ich fühle mich jetzt wie zu Hause. =)
Kia Ora meine Lieben <3
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